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Kräuterernte

An einem sonnigen Sonntagmorgen Ende Juni habe ich im eigenen Garten reichlich geerntet. Hauptsächlich habe ich Kräuter für Relaxkissen und Deo gesammelt. Da bei diesen Produkten die ätherischen Öle eine große Rolle spielen, habe ich besonders darauf achtgegeben, vor der großen Mittagshitze zu sammeln, ehe die Kräuter ihre ätherischen Öle selbst als Hitzeschutz benutzen und somit aufbrauchen. Einige Kräuterkissen sind nun schon enstanden. Das Deo befindet sich noch in der Testphase ;-)

Hollerküchlein

Teigzutaten:
100 g Weißmehl
0,25 l Weißwein (ein halbtrockener Wein vom Johannishof ;-)
1 EL Olivenöl
1 Prise Salz

1 Eiweiß

15 Holunderblüten mit Stiel
Fritieröl

Puderzucker

Teigzutaten mit dem Schneebesen vermischen und 30 min ruhen bzw. quellen lassen.
Eiweiß steif schlagen und kurz vor dem Fritieren unterheben.

Holunderblüten im Teig schwenken, dann durch das heiße Öl ziehen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Puderzucker mit einem Sieb darüber verteilen.

Dazu schmeckt z. B. ein Rhabarberkompott sehr lecker.

Zanderragout

Zanderragout mit Knuspergiersch und Kräuterreis

4 Personen

Fisch:
750 g Zanderfilet
2 Zitronen
Grobes Meersalz
Zitronenpfeffer
2 El Mehl
2 El Olivenöl

Soße:
125 g Sahne
250 ml Gemüsebrühe
Blüten der Ringelblume
2 Tl heller Soßenbinder

Knuspergiersch:
8 Stängel Giersch
125 ml Olivenöl

Reis:
250 g Naturreis
500 g Wildkräuter (vorwiegend Giersch, außerdem Schafgarbe, Spitzwegerich, oder ein mehr sommerlicher Kräutermix aus Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Gänseblümchenblättern und Basilikum)
Salz

Zubereitung:

Fisch:
Zitronen auspressen. Zander abspülen, trocken tupfen und in Streifen schneiden. Den Fisch mit dem Saft einer Zitrone beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Zanderstreifen mit Mehl bestäuben. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Fisch von beiden Seiten vorsichtig ca. 2 Minuten anbraten. Zur Seite stellen.

Soße:
Sahne und Gemüsebrühe zum Bratensatz in die Pfanne geben. Ringelblumenblütenblätter teilweise zugeben (die Hälfte als Dekoration aufbewahren). Bei kleiner Hitze 5 Minuten einköcheln lassen. Den Saucenbinder unterrühren und die Soße mit dem restlichen Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Zanderstreifen dazugeben und ca. 5 Minuten ziehen lassen.

Knuspergiersch:
Dafür pro Person 2 Stängel Giersch nehmen, waschen, sehr gut trocken tupfen und die Blätter abzupfen.
Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Gierschblätter nach und nach kurz knusprig frittieren. Achtung, das Öl nicht zu heiß werden lassen, sonst werden die Blätter braun. Auf dem fertigen Fisch platzieren und servieren.

Reis:
Kräuter zart waschen, abtropfen und fein hacken. Reis kurz in der Pfanne ohne Fett rösten und anschließend mit ca 1 l lauwarmen Wasser übergießen, etwas Salz zufügen und aufkochen. 10 bis 15 min köcheln lassen und abgießen. Reis zurück in die Pfanne geben, Kräuter hinzufügen, Herd abschalten und noch 10 min „mautschen“ lassen. In Tasse füllen, diese dann auf Teller umstülpen und so den Reis in appetlicher Form servieren.

Tilly wünscht nen guten Appetit

Johannistag 2013

Kulinarische Kräuterwanderung mit dem Thema: Kräuter und Brauchtum des Johannistages

Um 17h00 war Treffpunkt am Johannishof. Zur Begrüßung gab es für die eintreffenden Teilnehmer der Kräuterwanderung zuerst einmal einen grünen Smoothie, sowie grüne Kräuterbrötchen mit Kräuterquark. Währenddessen haben Birgit Ries, die Wirtin des Johannishofs, und ich mich vorgestellt und das Thema der Wanderung erläutert.

Dann ging es los. Der Weg führte am Ufer der Sauer an Holunder, Brennnesseln, Gundermann und Nelkenwurz vorbei. Nach einer kurzen etwas steilen Runde durch’s Dorf erreichten wir Wiese und Wald. Dort begegneten wir dem Hirtentäschel, Spitzwegerich, Odermennig und Beifuss, einem sehr typischen Kraut des Johannistags.

Weiter ging es zum neu angelegten Weinberg des Johannishofs mit wunderschönem Blick auf Sauertal mit deutschen und luxemburgischen Ortschaften. Hier machten wir Bekanntschaft mit dem Johanniskraut. Auf dem Rückweg durch eine wunderschön duftende Wiese lernten wir noch den Dost und die Schafgarbe kennen.

Im Verlauf der Wanderung haben wir einiges über Eigenschaften und Heilkräfte dieser Kräuter erfahren, sie gerochen, gefühlt und so verinnerlicht. Gemeinsam haben wir auch an einem Johanniskranz weitergeflochten und einige Teilnehmer haben eigene Sträuße gesammelt, um sie später dem Johannisfeuer anheim zu geben. So sind wir dem alten Volksbrauchtum gefolgt, mit dem Verbrennen eines Johannisstraußes eventuell anstehendes Unheil vorab abzuwenden.

Unser Johannisfeuer brannte schon als wir zum Johannishof zurückkehrten, wo wir außerdem mit einer Kräuterbowle und gefüllten Crêpes empfangen wurden.

Gefolgt wurde dieser Empfangssnack von einem 3-Gänge Menü, für alle die noch Lust auf eine Weiterführung des Abends hatten. An einer langen gemeinsamen Tafel haben wir dann ein gigantisch leckeres Kräutermenü verspeist.

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Hier die Menü-Karte:

Gruß aus der Küche, Quiche mit Brennnessel, Giersch und Schafgarbe

Apfel-Spitzwegerich-Süppchen mit Ringelblumenblüten

Gebratener Zander auf Gemüse mit Wildkräuterreis
oder
Gebratenes Gemüse mit Wildkräuterreis begleitet von buntem Salat (Lollo Bianca, Löwenzahn, Sauerampfer, Borretsch und Scharfgabe) mit frischen Himbeeren an Himbeerdressing

Hollerküchlein (Link) und versunkene Salbeiblätter an Rhabarberkompott mit Vanillecreme
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Ich denke, ich darf behaupten, daß alle Gäste von der kulinarischen Qualität begeistert waren. Der Küche hat dieser experimentelle Einsatz sehr viel Spaß gemacht. Das Sammelteam, Birgit und ich, hatten vorab alle im Menü verarbeiteten Kräuter im Wald, im heimischen, nittelanischen Garten sowie in Gärten befreundeter Mesenicher gesammelt.
Wir waren uns einig, daß diese Art der Wanderung bestimmt nicht zum letzten Mal stattfindet und freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal :-)

Tilly

PS:
Wer möchte, kann die Kenntnisse, die er während der Wanderung erworben hat, eigenständig vertiefen. Wikipedia ist als eines der Hilfsmittel zu nennen. Außerdem habe ich eine Literaturliste (Link) bereitgestellt, in der auch ein Pflanzenerkennungsbuch genannt wird. Wer selbst sammeln gehen möchte, sollte sich absolut sicher sein, daß er die jeweilige Pflanze richtig identifiziert.

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